Kanada – das Land der unendlichen Weiten, beeindruckenden Natur und freundlichen Menschen – zieht jedes Jahr Tausende von Auswanderern an. Das liegt nicht nur an der atemberaubenden Landschaft, sondern auch an den wirtschaftlichen Chancen, die sich dort bieten. Doch bevor du diesen großen Schritt wagst, solltest du dich gut vorbereiten. Welche Berufe sind gefragt? Wie funktioniert das Einwanderungssystem? Und was unterscheidet den Alltag in Kanada von dem in Deutschland? Hier findest du alle wichtigen Informationen, die du für eine erfolgreiche Auswanderung benötigst.
Wichtige Eckdaten zu Kanada
- Bevölkerung: Rund 41.288.599 Einwohner (Stand: 3. Quartal 2024) en.wikipedia.org
- Anteil der Migranten: Etwa 18%
- Deutsche Auswanderer: Im Jahr 2023 wanderten 3.318 Deutsche nach Kanada aus
- Arbeitslosenquote: 6,6% im Februar 2025 reuters.com
- Durchschnittliches Jahreseinkommen: 81.037 Kanadische Dollar im Jahr 2023 de.statista.com
Kanada hat derzeit etwa 41,3 Millionen Einwohner, wobei der Migrantenanteil rund 18 Prozent beträgt. Die Arbeitslosenquote lag im Februar 2025 bei 6,6 Prozent, was einem stabilen Arbeitsmarkt entspricht. Durchschnittlich verdienen Arbeitnehmer dort etwa 81.000 kanadische Dollar im Jahr. Das Land ist stark exportorientiert, wobei über 75 Prozent der Exporte in die USA gehen. Diese enge wirtschaftliche Verflechtung bedeutet, dass wirtschaftliche Schwankungen in den Vereinigten Staaten auch Auswirkungen auf Kanada haben können.
Arbeiten in Kanada: Chancen und Herausforderungen beim Auswandern
Kanada benötigt Fachkräfte in vielen Bereichen, doch nicht jeder Beruf ist gleich gefragt. Besonders gute Chancen haben Handwerker, Pflegekräfte, IT-Spezialisten sowie Bau- und Ingenieurfachkräfte. Auch LKW-Fahrer werden händeringend gesucht. Falls dein Beruf auf der Liste der gefragten Berufe steht, kannst du über das Express-Entry-Programm leichter eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhalten.
Die Arbeitsbedingungen unterscheiden sich jedoch deutlich von denen in Deutschland. Kündigungsschutz gibt es kaum, und Arbeitgeber können dich mit kurzer Frist entlassen. Das bedeutet zwar mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt, kann aber auch Unsicherheiten mit sich bringen. Weihnachtsgeld oder andere betriebliche Sonderzahlungen sind unüblich. Die Urlaubsregelung fällt ebenfalls bescheidener aus – gesetzlich stehen dir nur zehn Tage bezahlter Urlaub pro Jahr zu. Dafür sind die Gehälter in bestimmten Branchen deutlich höher als in Deutschland.
Wenn du in Kanada arbeiten möchtest, solltest du dich frühzeitig um eine Arbeitsstelle kümmern. Plattformen wie die offizielle Job Bank Canada oder Indeed Canada bieten viele Stellenangebote. Falls du bereits einen Job in Aussicht hast, kann dein Arbeitgeber dich bei der Beantragung eines Work Permits unterstützen, was den Einwanderungsprozess erleichtert.
Visum und Einwanderung: Dein Weg nach Kanada
Um dauerhaft in Kanada leben und arbeiten zu können, benötigst du den Status als Permanent Resident. Der gängigste Weg ist das Express-Entry-Verfahren, ein punktebasiertes System, bei dem Faktoren wie Alter, Sprachkenntnisse, Ausbildung und Berufserfahrung bewertet werden. Je mehr Punkte du hast, desto besser sind deine Chancen auf eine Einladung zur Antragstellung.
Alternativ gibt es das Provincial Nominee Program (PNP), bei dem dich eine bestimmte Provinz für eine Einwanderung nominieren kann, falls dein Beruf dort besonders gefragt ist. Eine weitere Möglichkeit ist das Family Sponsorship, bei dem Familienangehörige mit kanadischem Wohnsitz dich unterstützen können. Wer unternehmerische Ambitionen hat, kann sich für das Startup- oder Selbstständigenvisum bewerben.
Wenn du zunächst nur mit einem Arbeitsvisum einreisen möchtest, solltest du wissen, dass die Hürden hoch sind, wenn du noch keinen Job hast. Die kanadische Regierung erwartet, dass Arbeitgeber nachweisen, dass sie keine geeigneten kanadischen Bewerber für die Position gefunden haben, bevor sie einen ausländischen Mitarbeiter einstellen dürfen. Wer jedoch einen Arbeitgeber findet, der bereit ist, diesen Prozess zu durchlaufen, kann relativ einfach ein Temporary Work Permit erhalten und später den Antrag auf eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung stellen.
Leben in Kanada: Was du wissen musst wenn du nach Kanada auswanderst
Kanada ist riesig, und die Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen sind enorm. Während Toronto als wirtschaftliches Zentrum des Landes gilt, hat Vancouver mit seinem milden Klima und der hohen Lebensqualität viele Fans. Montreal ist besonders für seine französischsprachige Bevölkerung bekannt, während Calgary in Alberta durch hohe Gehälter und niedrige Steuern attraktiv ist. Die Mietpreise unterscheiden sich stark: In Toronto und Vancouver zahlst du für eine Ein-Zimmer-Wohnung über 2.500 CAD, während Montreal und Calgary deutlich günstiger sind.
Das Gesundheitssystem ist staatlich finanziert und bietet eine gute medizinische Grundversorgung. Doch es gibt einen Haken: Die kostenlose Gesundheitskarte (Health Insurance Card) greift oft erst drei Monate nach der Einreise. Daher solltest du für diese Zeit eine private Auslandskrankenversicherung abschließen.
Auch in Bezug auf die soziale Absicherung gibt es Unterschiede zu Deutschland. Das Sozialnetz ist weniger ausgeprägt, und eine private Arbeitslosenversicherung lohnt sich oft erst nach mehreren Jahren Berufstätigkeit. Besonders Selbstständige und Freiberufler müssen sich gut absichern, da es keine vergleichbaren Absicherungen wie in Deutschland gibt.
Familienleben und Bildungssystem
Falls du mit deiner Familie auswandern möchtest, solltest du dich auch mit dem Bildungssystem beschäftigen. Kanada hat ein hohes Bildungsniveau, und viele Universitäten wie die University of Toronto oder die University of British Columbia gehören zur Weltspitze. Öffentliche Schulen sind kostenlos, private Schulen dagegen sehr teuer. Die Kinderbetreuungskosten können ebenfalls hoch sein und variieren je nach Provinz zwischen 800 und 2.000 CAD pro Monat.
Was passiert, wenn du nach Deutschland zurückkehrst?
Nicht jede Auswanderung ist für immer. Falls du nach Deutschland zurückkehren möchtest, gibt es einige Punkte zu beachten. Zwischen Kanada und Deutschland besteht ein Sozialversicherungsabkommen, sodass deine kanadischen Rentenansprüche nicht verloren gehen. Wer in Kanada gearbeitet hat, kann sich die Rentenzeiten auf die deutsche Rente anrechnen lassen. Je nach Dauer deines Aufenthats in Kanada kann auch noch ein Anrecht auf Arbeitslosengeld bei Rückwanderung nach Auswanderung (Artikel) bestehen.
Auch steuerlich kann eine Rückkehr knifflig sein. Falls du in Kanada Immobilien oder ein Unternehmen besitzt, kann es zu einer doppelten Besteuerung kommen. Hier solltest du dich frühzeitig bei einem Steuerberater informieren. Wer in Kanada einen Universitätsabschluss erworben hat, kann diesen in vielen Fällen problemlos in Deutschland anerkennen lassen. Für einige Berufe, wie Ärzte oder Ingenieure, kann jedoch eine zusätzliche Prüfung oder Weiterbildung notwendig sein.
Fazit: Lohnt sich das Auswandern nach Kanada?
Kanada bietet eine hohe Lebensqualität, gute Jobchancen für Fachkräfte und ein stabiles wirtschaftliches Umfeld. Doch es gibt auch Herausforderungen: Die Lebenshaltungskosten sind hoch, der soziale Schutz ist nicht so stark wie in Deutschland, und die Winter können in manchen Regionen extrem kalt sein.
Kanada bietet großartige Möglichkeiten, aber es gibt auch Herausforderungen:
✅ Hohe Lebensqualität & gute Jobchancen für Fachkräfte
✅ Stabiles politisches & wirtschaftliches Umfeld
✅ Beeindruckende Natur & freundliche Menschen
❌ Teure Mieten in Großstädten
❌ Keine starke soziale Absicherung wie in Deutschland
❌ Harte Winter in vielen Regionen
Ob sich eine Auswanderung lohnt, hängt stark von deinen individuellen Plänen ab. Wenn du einen gefragten Beruf hast, flexibel bist und dich gut vorbereitest, kann Kanada eine fantastische neue Heimat für dich werden. Wenn du flexibel bist und dich gut vorbereitest, kann Kanada eine fantastische neue Heimat für dich werden.
Euer Team Traumauswandern.de