Auswanderungsberater gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, doch die Frage ist, braucht man Sie eigentlich?
Wichtig! Dieser Artikel spiegelt meine persönliche Meinung und Erfahrungen wieder. Daher gibt es kein Pro & Contra sondern eher eine persönlich subjektive Einschätzung.
Damit wir alle auf dem gleichen Wissenstand sind, will ich aber zuerst mal erklären was ein Auswanderungsberater eigentlich ist. Also erstmal ist der Begriff schon ein wenig komisch, denn der Auswanderungsberater sollte eigentlich Einwanderungsberater heißen. Seine primäre Aufgabe ist es, Menschen bei der Einwanderung in ein bestimmtes Land zu helfen und zu unterstützen. Grund dafür ist natürlich dass in verschiedenen Ländern, verschiedene Gesetze und Regelungen für die Einwanderung gelten.
Und gerade in Ländern wie Australien, Neuseeland und den USA, in die viele Menschen einwandern wollen, gibt es viele Einschränkungen. In Australien und Neuseeland sammelt man zum Beispiel Punkt in bestimmten Kategorien wie Schulbildung, Ausbildung, Alter, etc….Generell lässt sich erstmal sagen ein großer großer Bürokratischer Aufwand bei dem man sich gerne Unerstützung holt.
Außerdem möchte ich noch an dieser Stelle völlig wertfrei erwähnen, dass die meisten Auswanderungsberater gelernte Anwälte sind.
Macht ein Auswanderungsberater Sinn?
NEIN! Macht er nicht!
Warum?
Puhhh, wo soll ich da anfangen. Die meisten Angebote von Auswanderungsberater sind in mehrere Phasen aufgeteilt. Sagen wir mal zum Beispiel:
- Eröffnung des Falls (sind ja Anwälte) und Sammlung der Unterlagen
- Vor der Einwanderung
- Antragsstellung
- Nach der Antragstellung
Für jeden dieser Schritte ist ein entsprechendes Honorar zu entrichten. So und jetzt komm ICH ins Spiel. Ich sage es ja immer wieder hier auf traumauswandern.de, wer auswandert muss nicht nur ein gesundes Interesse an Land und Kultur mitbringen, sondern muss sich auch selbstständig einlesen, was das neue Heimatland eigentlich von einem erwartet. Diese ganzen Informationen findet ihr teilweise hier auf der Seite oder im weiten Internet.
Wie funktioniert die Einwanderung? Wie lange kann ich ohne Job im Land bleiben? Welche Industrie suchen gerade Arbeiter? Brauche ich einen Sprachnachweis? Welchen? Und wieviel Punkte muss ich dabei erreichen? All das sind Fragen, dessen Antworten man sich selber erarbeiten kann und auch sollte um ein Verständnis davon zu bekommen, was einen selber erwartet.
Und wenn ihr eben keine blauäugigen Auswanderer seit, sondern Interesse und Wissbegierde mitbringt, dann braucht ihr bei Punkt 1 und 2 der oberen Liste keine Hilfe. Warum also dann dafür zahlen? Oder jemand anderes mit der „Akten im Schrank“-Aufbewahrung beauftragen? Sicherlich gibt es bei jeder Einwanderung oder Auswanderung kleinere und größere Hürden und Stolpersteine die es in der Bürokratie zu meistern gilt – aber das werdet ihr schon schaffen.
Außerdem sage ich immer wieder, ein Job im neuen Land ist das A&O. Wenn ihr keinen Job habt oder findet, dann braucht ihr auch gar nicht mit dem Gedanken spielen Einzuwandern (außer ihr seid Rentner und außgenommen auch einige EU-Länder. ). Denn zum einem sind die Länder auch immer strikter geworden, zum anderen wollt ihr ja auch ein neues Leben und Existenz aufbauen, ein fester Arbeitsplatz (wenn ihr euch nicht selbstständig machen wollt) gehört ohne zweifel dazu. Das heißt auch, dass wenn ihr keinen Job findet eine Rückwanderung unausweichlich ist (man kann es ja noch ein anderes Mal probieren).
Kurz um solange ihr keinen Job habt, macht eine Antragsstellung auch keinen Sinn. Und wenn ihr einen Job habt, dann gibt es bei ganz vielen Firmen auch feste Anwälte oder eben Auswanderungsberater. Diese werden dann entsprechend von der Firma bezahlt. So entstehen euch also gar keine Kosten.
Macht ein Anwalt Sinn?
JA! Macht er, in der Spätphase der Auswanderung!
Warum?
Den Tenor vertrete ich gerne. Einige werden jetzt sicherlich sagen, dass ganze sei ein wenig Wortklauberei. Aber es gibt auch einen Unterschied zwischen Existenzgründungsberatung und Anwalt für Unternehemensgründung. Das heißt, ich persönlich würde mich erst dann jemanden zur Hilfe holen, wenn ich alle wichtigen Vorraussetzungen (die ich ja selber recherchieren kann) erfüllt habe. Dieser jemand hilft mir dann beim Ausfüllen des Einwanderungantrags – so das auch wirklich nichts schief gehen kann – und dann ist das Thema aber auch vom Tisch.
Was bleibt…
ist die Standardphrase am Ende jedes Artikel: „Am Ende muss es jetzt für sich selber wissen“. Aber das hier ist ja kein Artikel sondern eine Meinung und daher heißt der Schlusssatz heute auch:
Am Ende weiß ich es für dich – ein Auswanderungsberater lohnt sich nicht.